Wimpernschlag entscheidet Handball-Turnier

Details Die mehr geworfenen Tore haben am Sonnabend den Ausschlag über den Sieger beim 3. Raiffeisen-Pokal im Handball in Hermsdorf gegeben.

Hermsdorf. Nutznießer war der Gastgeber SV Hermsdorf. Der Tabellen-Achte der vergangenen Saison in der Mitteldeutschen Oberliga hatte zwar sein drittes und letztes Turnierspiel gegen den eigentlichen Turnierfavoriten HSG Freiberg hauchdünn 16:17 verloren. Bei Punktgleichheit und gleicher Tordifferenz hatte Hermsdorf 78 Tore geworfen, Freiberg dagegen nur 71.
Die Hermsdorfer holten damit nach 2009 (im Finale gegen den SV Hermsdorf II) und 2010 zum dritten Mal den Pokal. Freiberg wurde Zweiter vor der ebenfalls punktgleichen Mannschaft von Haspo Bayreuth. Platz vier ging an den HSV Naumburg-Stößen, er verlor alle drei Partien und ging mit null Zählern aus dem Sporttag.
Die Freiberger, Oberliga-Dritter Mitteldeutschlands, dürften sich schwarz ärgern. Sie verspielten den Pokaltriumph im Spiel gegen Haspo Bayreuth. Der Bayern-Ligist, der nur mit einem Mini-Kader und zwei Ersatz-Feldspielern antrat, gewann ein schon verloren geglaubtes Spiel noch 24:23 (10:14). Die Bayreuther gingen in den 50 Spielminuten nur einmal in Führung, dass war 35 Sekunden vor Schluss mit dem Tor zum 24:23. Die Bayreuther verspielten ihren Turniersieg beim 23:28 gegen Hermsdorf.
"Der Pokalsieg ist schön, er ist gut fürs Selbstvertrauen. Ich wäre auch nicht traurig gewesen, wenn es nur Platz zwei geworden wäre", sagte Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich.
Er hatte eigentlich nur einen Kritikpunkt. Die Chancenverwertung im letzten Spiel gegen Freiberg. "Das hätten wir normalerweise gewinnen müssen. Schade, da haben wir in drei, vier Szenen im Abschluss nicht die Ruhe behalten, die man braucht gegen eine Spitzenmannschaft wie Freiberg."
Dass es vor allem im letzten Turnierspiel zwischen Freiberg und Hermsdorf mächtig zur Sache ging, überraschte wenig. 14 Tage vor dem Ligastart wollten beide Teams das Erfolgserlebnis. Freiberg brachte auch nur gegen Hermsdorf seinen Spielertrainer Jiri Tancos. Der sah in den ersten zehn Minuten, wie Hermsdorf Katz und Maus, spielte mit der HSG. Plötzlich stand es 5:1. Radek Najmans verwandelter Siebenmeter war sogar das 6:1.
Knackpunkt in der ersten Hälfte der Partie war die Verletzung des bis dahin überragenden Tobias Högl. "Ich habe einen Ellenbogen an den Nacken bekommen", sagte Högl.
Für ihn war das Turnier vorzeitig beendet. Beim 16:12 führte Freiberg schon mit vier Toren. Der SVH schaffte noch das 16:16 (46.). Eric Fischer versagten in zwei Szenen die Nerven, er warf den Ball frei von Rechtsaußen neben das Tor und an den Pfosten. Marvin Schrecks Bodenpass nach einem Konter kam nicht beim am Kreis lauernden Henry Wendt an.
Es hätte nicht viel gefehlt und die Hermsdorfer hätten nach den zwei Niederlagen in der vergangenen Oberliga-Saison (30:32, 25:30) ihren ersten Sieg gegen die Freiberger gefeiert.
Gewinner des Turniers aus Hermsdorfer Sicht war Marcus Hinz. Der Zugang von der SG Könitz/Saalfeld nutzte seine Einsatzzeiten auf Rechtsaußen, da die etatmäßige Nummer eins auf der Position, Jan Heilwagen, wegen einer Rippenprellung zuschauen musste.
Friedrich lobte nach den acht Stunden gutklassigen Handball seine gesamte Mannschaft. "Wir haben uns nicht nur von Spiel zu Spiel gesteigert, wir haben uns auch gesteigert gegenüber den letzten Testspielen."

Turnier-Statistik:

HSV Naumuburg-Stößen - SV Hermsdorf 29:34 (13:18)
HSG Freiberg - HaSpo Bayreuth 23:24 (14:10)
HSV Naumburg-Stößen - HSG Freiberg 22:31 (9:12)
SV Hermsdorf - HaSpo Bayreuth 28:23 (16:14)
HaSpo Bayreuth - HSV Naumburg-Stößen 33:23 (17:12)
HSG Freiberg - SV Hermsdorf 17:16 (10:10)

1. SV Hermsdorf 4:2 78:69 +9
2. HSG Freiberg 4:2 71:62 +9
3. HaSpo Bayreuth 4:2 80:74 +6
4. HSV Naumburg-Stößen 0:6 74:98 -24

(Quelle:OTZ & SV Hermsdorf)
   

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