SV Hermsdorf: als Team zum Auswärtssieg

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Handball, Mitteldeutsche Oberliga: Die elf verbliebenen Hermsdorfer Spieler bringen überraschend beide Punkte mit aus Zwickau. Adam Kiss und Michael Seime fielen auch noch aus.

ZHC Grubenlampe Zwickau – SV Hermsdorf 26:29 (16:15)

Zwickau. Die Hermsdorfer Handballer haben am Sonnabend in Zwickau mit einer geschlossenen Teamleistung die ersten zwei Punkte in der neuen Saison der Mitteldeutschen Oberliga geholt. 29:26 (15:16) hieß es für die elf gesunden Handballer aus Hermsdorf und für ihre beiden Trainer Mario Kühne und Peter Wolter nach dem Abpfiff.
Erfolgreichster Werfer beim Sieger war Linksaußen Hannes Rudolph mit zehn Toren. Von den zehn Treffern waren acht verwandelte Siebenmeter.
Für die Hermsdorfer war es der erste Sieg im dritten Oberliga-Duell mit Zwickau. Im Vorjahr gewann der damalige Aufsteiger ZHC das Hinspiel in Hermsdorf 28:24. Das Rückspiel endete 21:21.


Dieses erfreuliche Ergebnis aus Hermsdorfer Sicht hätten vor dem Spiel wohl nur die kühnsten Optimisten vorher gesagt.
Nach dem 29:32 vor sieben Tagen im Heimspiel gegen den HC Burgenland und den Ausfällen von gleich fünf Spielern vor dem Zwickau-Spiel musste man um die Hermsdorfer Mannschaft eigentlich bangen. Es drohte eine heftige Niederlage.
Es kam aber wieder einmal ganz anders. Offenbar waren sich die Spieler aus Sachsen, die in der Vorwoche dicht dran waren an einem Punkt im Auswärtsspiel in Köthen, ihrer Sache zu sicher. Als sie 17 Minuten vor Schluss beim 22:17 sogar mit fünf Toren vorn lagen, schien für sie alles gelaufen. Der erste Sieg war für sie wie auf dem Tablett serviert.
Hermsdorfs Trainer Mario Kühne wechselte, brachte Kapitän Robert Zehmisch für Petr Nedved. Und Zehmisch wurde zum Matchwinner. Tobias Högl, der nach seiner Roten Karte gegen Burgenland für zwei Spiele gesperrt ist (das Urteil lag am Freitag vor), war begeistert von Hermsdorfs Nummer eins. „Der Robert hat das Tor regelrecht vernagelt.“
Trainer Kühne wollte in seiner Spielanalyse über keine einzelnen Spieler herausstellen. „Wir haben heute als Team gewonnen.“
Am Donnerstag beim Abschlusstraining, als sich schon andeutete, dass neben Eric Fischer, Daniel Soos und Tobias Högl auch noch Adam Kiss und Michael Seime ausfallen werden, holte Kühne die Motivationskeule raus. „Wir hatten uns schon am Donnerstag eingeschworen. Die Spieler haben genau zugehört. Sie haben in den sechzig Minuten gezeigt, was alles möglich ist, wenn man diszipliniert spielt und wenn man sich an die taktischen Vorgaben hält.“ Geduldig warteten die Hermsdorfer, angetrieben vom sehr auffälligen Stefan Riedel auf der Spielmacherposition, immer wieder auf ihre Wurfchancen. Ins Bild einer furiosen Schlussphase passte Jan Heilwagens Treffer eine Sekunde vor Ultimo. Von der Mittellinie aus donnerte er den Ball zum 29:26-Endstand in den Giebel des Zwickauer Tores.
Hermsdorfs Trainer Kühne wurde auch für seinen Mut belohnt, nicht etwa auf Spieler der zweiten Mannschaft zurück zu greifen, um den eigenen Kader für das Spiel in Zwickau auf 14 aufzustocken. „Ich bin der Meinung, dass die Situation, die wir heute hatten mit den elf Spielern sicher knapp war. Aber jeder Spieler wusste, dass er keine Angst haben brauchte, um vielleicht Fehler zu machen. Jeder musste mit Leidenschaft überzeugen. Und das haben alle Spieler getan“, sagte der SVH-Verantwortliche.
Personell wird sich die Lage bis zum nächsten Spiel daheim gegen den Aufsteiger aus Plauen-Oberlosa wenig ändern. Wohl nur Adam Kiss, der gegen den HC Burgenland mit neun Toren bester Werfer war, kehrt wieder zurück. Dagegen fällt Michael Seime bis Mitte Oktober aus.

SVH: Nedved, Zehmisch – H. Rudolph (10), Riedel (6), Ehm (1), Heilwagen (3), Fazik (1), Reis (2), Koci (1), Schreck (3), Langer (2).

(Quelle: Jens Henning / 21.09.15 / OTZ)

   

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