Dresdner Handballer siegen in Hermsdorf

Details In der Mitteldeutschen Handball-Oberliga unterlag der SV Hermsdorf dem HC Elbflorenz Dresden 25:26. Die Gastgeber haben Protest gegen die Spielwertung angekündigt.
Hermsdorf. Die Handballer des SV Hermsdorf mussten am Sonnabend nach fünf siegreichen Oberliga-Partien ihre erste Saisonniederlage in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle einstecken.

Gegen den Tabellenzweiten HC Elbflorenz 2006 Dresden verlor der SVH 25:26 (14:12). Dresden bleibt auswärts ohne Minuspunkt. Für die Sachsen war es der sechste Auswärtssieg in Folge.

Auf dem Protokoll wurde ein Einspruch gegen die Wertung des Spiels angekündigt, bestätigte SVH-Teammanager Ralf Johnke, weil ein Dresdner zwei Gelbe Karten bekam.

Die Partie hielt, was sie im Vorfeld versprach: Als der Gast drei Minuten und 21 Sekunden vor Schluss 26:23 führte, schien eigentlich alles gelaufen.

Doch die Hermsdorfer stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Ondrej Masak verwandelte vom Siebenmeterpunkt zum 24:26. Auf der Gegenseite wehrte Christian Szlapka, der kurz zuvor für Karsten Oswald ins Tor gekommen war, zwei Bälle in Folge ab.

Masak brachte die Hermsdorfer mit seinem zehnten Tor im Spiel und mit dem 25:26 wieder zurück.

Die Schlussminute wurde eingeläutet. Hermsdorf war in Ballbesitz. Plötzlich war die Chance für den Ausgleich wieder vorhanden. Zehn Sekunden vor Schluss stieg Hermsdorfs Rückraummann Maik Grützbach zum möglicherweise letzten Wurf im Spiel hoch, doch die Schiedsrichter Markus Müller/Sebastian Janik (SG Fortschritt Burg) stoppten den Wurfversuch mit einem Pfiff. Sie entschieden auf Zeitspiel gegen die Mannschaft, die in der Schlussminute ein Tor aufholen musste.

Dieser Pfiff löste nach dem Schlusspfiff eine Rudelbildung um die Unparteiischen aus. "Wenn sie die Aktion laufen gelassen hätten, wäre es okay gewesen. Wenn der Ball nicht reingegangen wäre, hätte niemand was gesagt. Aber die letzte Aktion wegen Passivität abzubrechen, wir lagen mit einem Tor hinten, das habe ich nicht verstanden. Maik geht deutlich in die Aktion", sagte Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich. Der war nach dem Schlusspfiff außer sich, wie große Teile der Hermsdorfer Mannschaft und des Publikums.

Die Dresdner ließen sich ihre Freude über den Auswärtssieg nicht nehmen. Sie tanzten vor den mitgereisten Fans. Die Szenen gingen im ohrenbetäubenden Pfeifkonzert unter. "Unsere Zuschauer haben ein feines Gespür. Wenn die nach dem Abpfiff in der Halle bleiben und auf den gegnerischen Sieg mit Pfiffen reagieren, sagt das einiges aus", sagte Hermsdorfs Co-Trainer Mario Kühne.

Minuten nach dem Abpfiff gab es noch einmal Redebedarf zwischen den Verantwortlichen des SV Hermsdorf und den beiden Schiedsrichtern. Die entschuldigten sich für ihre "wohl schwächste Leistung überhaupt. Wir können es aber nicht mehr rückgängig machen", sagte einer der beiden.

An diesem Abend gab es eine Reihe strittiger Szenen, die aus Sicht der Hermsdorfer oft gegen die eigene Mannschaft entschieden wurden.

Dass es für den SVH nicht zum Sieg reichte nach einer starken ersten Halbzeit (5:1, 6:2, 11:7), lag an der Phase zwischen der 35. und 45. Minute. Dresden deckte offensiver, damit kam der SVH nicht zurecht. Die Heimmannschaft leistete sich zwei, drei Fehler, die bestrafte Dresden mit einfachen Toren.

Hermsdorf hatte dennoch gute Möglichkeiten, das Spiel für sich zu gestalten. Tobias Högl vergab in der 43. Minute beim 17:18 zweimal frei vor dem Torhüter von Elbflorenz, erst von Linksaußen, dann nach einem Konter. Beim 22:23 (53.) unterlief Masak, der den Ball in der Abwehr erkämpft hatte, in der Vorwärtsbewegung ein technischer Fehler.

Friedrich sprach von einer guten Vorstellung seiner Mannschaft. "Sicherlich ist es ärgerlich, wie wir heute verloren haben. Aber Dresden ist nicht irgendein Gegner gewesen. Wenn man beide Halbzeiten nimmt, in der ersten waren wir besser, in der zweiten Dresden, hatte dieses Spiel eigentlich keinen Sieger verdient."

(Quelle:OTZ)
   

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