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Um vier Sekunden

Handball: Hermsdorf verliert in der Schlussminute Zwei-Tore-Führung

Männer, Oberliga.
Vier Sekunden fehlten den Hermsdorfer Handballern am Sonnabend zum fast perfekten Saisonauftakt in der Partie gegen den LSV Ziegelheim.
Hermsdorf war im Ballbesitz. Kurz vorher hatte sich Trainer Jens Friedrich seine Jungs für eine kollektive Ansprache an die Bank geholt. "Runter spielen den Angriff, nichts mehr riskieren in den restlichen 40 Sekunden. Das war meine klare Anweisung. Deshalb habe ich die Auszeit genommen", sagte er nach der Partie.

Das Spiel lief wieder. Ausgerechnet der Erfahrenste im SVH-Team, Ferenc Bergner, sah die Lücke, ging an den Kreis, warf und scheiterte. Da waren noch acht, vielleicht sieben Sekunden zu spielen. Der LSV-Torwart Torsten Urwank leitete den Ball schnell weiter, das Spielgerät kam auf Rechtsaußen-Position - ein Foul, ein Pfiff. Die Schiris aus Sachsen entschieden auf Strafwurf.
Das Duell lautete Steffen Moritz gegen Petr Nedved. Die Schiris pfiffen an. Moritz holte aus und überwand Nedwed mit einem Wurf in die rechte untere Ecke vom Werfer aus gesehen zum 22:22. Die Uhr tickte runter, die Hermsdorfer kamen nicht mehr zu einem eigenen Wurf.
Die 450 Zuschauer in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle erlebten in den letzten zwei Minuten die ganze Dramatik des Handballsports mit.
Nach dem Treffer von Radek Najman zum 22:20 rissen sie die Arme hoch, doch 80 Sekunden später feierten nur die Gäste. Die Ziegelheimer hatten ein fast schon verloren geglaubtes Spiel noch zu ihren Gunsten gedreht.
"Wir sind eigentlich hier her gefahren, um ein gutes Spiel abzuliefern. Dass wir jetzt sogar einen Punkt mitnehmen, ist natürlich um so schöner. Das ist wie eine Punktlandung", sagte Steffen Moritz mit einem Grinsen im Gesicht. Zum Grinsen war Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich nach dem Abpfiff nicht zumute. Er kauerte ganz allein an der Wand. Die Enttäuschung über den verpassten Heimsieg konnte er nicht verbergen. "Ziegelheim ist eine Spitzenmannschaft, dennoch war der Punktverlust heute unnötig", sagte Friedrich nach seiner Analyse. Und er machte das 22:22 nicht am Fehlwurf von Bergner fest. "Nein, wir hatten vorher so viele einhundertprozentige Chancen, wo wir freie Bälle nicht im Tor unterbringen konnten. Daran lag es, dass wir heute nur einen Punkt geholt haben." Friedrich haderte ein wenig mit der Phase nach der Pause.
Beim 14:10 (33.) sah es aus, als ob sich seine Mannschaft etwas absetzen konnte. Doch die Ziegelheimer kamen durch perfekte Kreisanspiele ihres Spielmachers Moritz auf 13:14 (37.) und später durch zwei Würfe zum 16:16 (42.)

SVH: Liebelt, Nedved - Opel, Högl, Grützbach (5), Werrmann, Riedel (2), Bergner (6), Parybyk (2), Varchmin (2), Schreck (2), Steinbach, Najman (2), Heilwagen (1)

(Quelle: OTZ)

Spielbericht 2:

SV Hermsdorf - LSV Ziegelheim: 22:22 (11:8)

Das Spiel erzeugte bei vielen Hermsdorfern ein Déjà- vu- Erlebnis

Am Ende prangerte ein 22:22 an der Anzeige der Hermsdorfer Sporthalle. Letztes Jahr hieß es am Ende 30:30.

Der Gastgeber hatte sich viel vorgenommen, um gleich mit einem Erfolg in die neue Saison zu starten. Am Ende wurde es eine Punkteteilung die von den Gästen frenetisch gefeiert wurde.


Das Spiel begann auf Augenhöhe und wurde lange Zeit durch die Deckungsreihen bestimmt. Ziegelheim wucherte mit seinem Rückraum, die Gastgeber versuchten mit Kombinationshandball zu brillieren.
Der LSV verbuchte die erste Führung und lag bis zur 6. Minute ständig mit einem Tor bis zum 4:3 vorn.
Augenscheinlich wurde aber hier schon, dass der Gastgeber an diesem Tage kein Wurfglück oder Geschick hatte. In aussichtsreicher Position wurde mehrfach verworfen bzw. Gästekeeper Urwank (10 gehaltene Bälle) konnte die Würfe entschärfen.
Trotzdem drehten die Hermsdorfer das Spiel und lagen nach 15 Minuten mit einem Tor und nach 20 Minuten mit zweien vorn (8:6). Überragend bis dahin Pierre Liebelt (12 gehaltene Bälle) im Tor, der in Abstimmung mit einer sehr beweglichen Deckung glänzen konnte. Er hatte den Vorzug vor Neuzugang Petr Nedved bekommen, da dieser im Pokalspiel in Kornwestheim nicht so überzeugen konnte.
Eine doppelte Unterzahl der Gäste nutzten die Kreuzritter, um sich bis zur Halbzeit auf 11:8 abzusetzen.
Trotz zwei Zeitstrafen, erst für F. Bergner und dann M. Grützbach anfangs der zweiten Halbzeit, hielt der 3 Tore Vorsprung beim 14:11. Beide Außen, T. Högl links und J. Heilwagen rechts, hatten indes keinen guten Tag erwischt. Für beide kamen erst R. Najman und dann M. Varchmin. Deren Wurfausbeute war zwar etwas besser, viel geholfen hat es unterm Strich aber nicht. Spätestens nach St. Riedels zweiter Zeitstrafe waren die Gäste beim 17:17 nach 45 Minuten wieder dran.
Coach Friedrich setzte neue Akzente und brachte Nedved im Tor. Der konnte gleich zwei Mal glänzend parieren und im Gegenzug erhöhten die Hermsdorfer auf 20:18.
Jetzt rückte der Torschützenkönig des letzten Jahrzehnts, Steffen Moritz, immer mehr in den Mittepunkt des Spiels des LSV. Entweder er setzte erfolgreich seine Kreisläufer R. Reusch ein oder traf selbst sehr platziert aus dem Rückraum. Nach 55 Minuten waren die Gäste beim 20:19 dran.
Hermsdorf erhöhte bis zur 57 Minute auf 22:20. Die Halle tobte. Im Gegenzug lies sich die Hermsdorfer Deckung ein einziges Mal so richtig austanzen und es hieß nur noch 22:21. Jetzt das Flattern der Nerven. Beide Mannschaften vergeigen je einen Angriff. Hermsdorf im Ballbesitz und Auszeit 41 Sekunden vor Ultimo.
Die Ansprache an die Jungs war eindeutig, keinen Ballverlust mehr.
Aber es passiert das, was eigentlich nicht passieren sollte. F. Bergner wird beim Durchbruch zum Kreis von zwei Gästespielern gehalten und gezogen. Der Pfiff der ansonsten sehr umsichtig und souverän leitenden Unparteiischen blieb leider aus. Im Gegenzug kann M. Schreck den Angriff des LSV nur mit einem taktischen Foul unterbinden, welches im Endeffekt zu einem 7 Meter führte. St. Moritz nutzte die Chance eiskalt zum Ausgleich und zum gleichzeitigen Endstand von 22:22.
Betretene Gesichter beim Gastgeber, Freudenkreis bei den LSV`ern.
Nun gilt es die richtigen Schlussfolgerungen für das 1. Auswärtsspiel in Werratal zu ziehen, welche nach dem ersten Spieltag überraschen auf Platz eins der Tabelle stehen.

Die Deckung hat zeitweise überragend gespielt. Im Angriff, im speziellen an der Chancenverwertung gilt es zu arbeiten. Zwanzig Wurffehler sind einfach zu viel. Die 22 Gegentore gegen solch einen gut besetzten Rückraum, machen Mut für die nächsten Spiele.

SVH: Liebelt, Nedved, Opel (ne.) Högl(0); Grützbach (5); Werrmann(0); Riedel(2); Bergner (6/1); Parybyk(2); Heilwagen(1); Najman(2); Steinbach(ne.); Schreck(2); Varchmin(2)
7- Meter: SVH 1/1 LSV 2/2
Zeitstrafen: SVH 5 LSV 3
Schiedsrichter: M. Bendorf/ T. Voss TUS Mockau

(Quelle: SV Hermsdorf)

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