04.04.2009 - SV BW 1893 Goldbach/Hochheim

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Infos zum Spiel:

Datum: 04.04.2009
Halbzeit- / Endstand: 18 : 17 / 35 : 35
Spielbericht (Quelle SV Hermsdorf)
In heißer Atmosphäre immer den Kopf oben behalten
Goldbachs erster Punktverlust in heimischer Halle in dieser Saison

Es war nach drei Jahren schon mal wieder ein Erlebnis der besonderen Art, in der Nessetalhalle zu spielen.
Euphorische aufbrausenden Zuschauer, klangköperhafte Gästefans, zwei Mannschaften die ihr Handwerk verstehen und zwei Schiedsrichter die alles unter einen Hut bringen sollten und mussten.
Gestärkt durch die letzten beiden Siege begannen die Gäste aus dem Holzland sehr selbstbewusst. Nach 5 Minuten führte man mit 2:1 später mit 3:2. Augenscheinlich wurde aber, dass die Deckung nicht ganz so gut harmonierte wie letztens in Apolda. Bis zur 15. Minuten bekamen unsere Torhüter keine Hand an den Ball. Goldbach nutzte diese Phase, um selbst mit 2 Toren in Führung zu gehen (6:4 nach 10`). Linkshand David Trenkelbach konnte sich mehrfach mit Schlagwürfen auszeichnen. Augenscheinlich war aber auch, dass die Gastgeber mächtig übermotiviert wirkten. Dirk Andreas, im Hinspiel einer der überragenden Stützen seiner Mannschaft, kassierte bereits in der 9 Minute seine 2 Zeitstrafe und war stark Rot gefährdet. Trainer M. Water musste reagieren und die Deckung umstellen. Viel half es nicht, denn bereits in der 27 Minute erwischte es Sebastian Juhnke, der nach 3 x 2 Minuten zum Duschen gehen konnte. Vorangegangen war ein toller Zwischenspurt der Blau- Weißen. In der Anfangsphase mit einer sehr offensiven 5 -1 Deckung operierend, wechselte man plötzlich auf ein 4 -2 und brachte die Hermsdorfer mächtig in Schwulitäten. Hatten sich die Holzländer nach 11 Minuten auf ein 5:6 herangekämpft, musste man dem Gastgeber nach eigene Ballverlusten auf 7:11 davonziehen lassen. Nach 20 Minuten 9:13 aus Hermsdorfer Sicht, später sogar 12:17.

Friedrich reagierte, nahm die Auszeit und stellte die Deckung von 6-0 auf 5-1 um. Rene hielt einen Siebenmeter und die Mannschaft, ohne hektisch zu werden, fand zurück ins Spiel. Maik, bis dahin der überragende Werfer bei den Gästen, musste nach einem rüden Foul verletzt vom Feld. Die Goldbacher dezimierten sich durch weitere Undiszipliniertheiten selbst. Das Gestikulierten und Anfeinden gegen die beiden Unparteiischen nahm stetig zu. Es eskalierte, als Schuhe auf die Spielfläche flogen und Zuschauer mit Geldscheinen winkten unter dem Motto „Ihr seid bestochen worden“, alles direkt hinter dem Zeitnehmertisch und den Auswechselbänken der Mannschaften. Ein untragbarer Zustand.
Zu diesem Zeitpunkt solch eine Härte, einfach unverständlich. Glück hatte Jens Moraschke, der für seien Aktion in der 28 Minute, beim Griff in den Wurfarm eines Hermsdorfers, nur zwei Minuten bekam. Es war eine glasklare Rote Karte. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Hermsdorfer gefangen und ihrerseits die numerische Überlegenheit genutzt, um den Abstand zu verkürzen. Es wurde gekämpft und plötzlich stand es nach 27 Minuten nur noch 15:18. Rene im Tor konnte sich nun auszeichnen und auch Tobi, der für Maik auf Halblinks operierte, spielte Manu zweimal schön an und vollstreckte selbst einmal. Da war es nur noch ein Tor Rückstand beim 17:18 zur Halbzeit.

Die zweite Periode war noch dramatischer. Hermsdorf schaffte den Ausgleich und ging selbst
mit 19:18, später 22:20 (39`) in Führung. In dieser Phase versäumten es die Gäste den Sack zuzumachen. Chancen dafür hatte man zu genüge (Stefan). Vier vergeigte Siebenmeter wären da noch anzumerken. Trotzdem, in dieser aufgeheizten Atmosphäre kühlen Kopf zu bewahren, war schon toll. Bis zur 45 Minute hatten die Gäste nur zwei Zeitstrafen auf ihrem Konto, ein Indiz für Abgeklärtheit.
Nach 46. Minuten mussten erst Michi und dann Tobi mit 2 Minuten auf die Bank. Der Gastgeber schaltete einen Gang hoch und drehte das Spiel. Nach 55 Minuten erstmals wieder eine Zweitore Führung für die Gastgeber. Sollte es das wieder mal für die Hermsdorfer in Goldbach gewesen sein?
Zu allem Überfluss sah auch noch Tobi in dieser Phase des Spiels seine zweite Zeitstrafe. Goldbach in Überzahl, es fiel aber kein Tor. Nach 57 Minuten der Anschluss durch die Hermsdorfer zum 33:34. Goldbach erhöht mit einem Siebenmeter auf 35:33. Die Kreuzritter spielten nun Hopp oder Topp.
Der Goldbacher Trenkelbach nagelte den Ball über das Tor, im Gegenzug der Anschlusstreffer für die Hermsdorfer. Maik hämmerte den Ball ins linke obere Ritzel, obwohl Goldbachs Torhüter Harseim mit den Fingerspitzen noch dran war.
Da war noch knapp eine Minute zu spielen. Ein Goldbacher warf und Pierre im Tor konnte im großen Stil parieren. Jetzt hatten unsere Jungs die Chance, hier doch noch was zu reißen. Die mitgereisten Fans hauten auf ihre Trommeln was das Zeug hergab. Sie gaben alles, um ihre Jungs zu unterstützen.
Die Holzländer versuchen die Zeit runter zu spielen, um die vielleicht einzig verblieben Chance zu nutzen. Zeitspiel durch die beiden Schiedsrichter angezeigt, dabei ging in dem Krawall die Sirene unter. Hermsdorfs Coach hatte bereits die Grüne Karte gezogen gehabt.
Noch 15 Sekunden zu spielen. Alles für Maik war die knappe Ansprache. Der Freiwurf, ca. 15 Meter vom Goldbacher Tor entfernt, durch den Unparteiischen angezeigt. Ablage auf Grütze und wie schon im Heimspiel schlägt es durch seinen Gewaltwurf im linken oberen Eck ein.
Goldbach wollte den Anwurf schnell ausführen aber Coach Walter hatte schon selbst die Grüne Karte gezückt. Da waren noch 4 Sekunden zu spielen. Die sich anschließenden tumultartigen Szenen auf der Platte will ich nicht weiter ausführen.
Ein Verzweiflungswurf von A. Stegner wurde entscheidend abgefälscht, der Ball ging am Tor vorbei.
Schluss, aus, Jubelszenen bei den Hermsdorfern, einen Punkt nach Jahren mal wieder in Goldbach erkämpft. Die Gastgeber mit hängenden Köpfen, die Hermsdorfer mit dem Kreis. Ausgelassene Freude bei den Spielern und dem tollen Hermsdorfer Anhang.
Auf die unschönen Szenen nach dem Spiel, auch was da noch in der Schiedsrichterkabine abgelaufen sein soll, möchte ich hier nicht im Detail eingehen. Auf jedem Fall steht einiges auf dem Protokoll und da ist dann auch an dieser Stelle der Verband gefordert.
Beide Schiedsrichter hatten kein einfaches Agieren. Sie sind noch jung und werden definitiv ihren Weg machen, davon bin ich überzeugt.
Andere gestandener Schiedsrichter hätten noch rigoroser durchgegriffen, da wäre es nicht nur bei 16 Zeitstrafen geblieben.
Die Hermsdorfer haben in der entscheidenden Phase des Spiels den Kopf oben behalten, diszipliniert gespielt und wie sagte Ex Coach Rothämel nach der Partie zu mir: „Ihr habt euch den Punkt verdient“ und so sehe ich das auch.

SVH: Meißner, Liebelt, Opel (0); Remme (3); Högl (4); Grützbach (10/1); Krüger (n.e.); Riedel (3); Parybyk (1); Heilwagen(1); de la Motte (4/2); Najman (5/3); Rust (4)
Siebenmeter: SVH: 11/7 BW: 7/5
Zeitstrafen: SVH: 5 BW: 11 dabei 3x2` für Sebastian Juhnke
Schiedsrichter: Kunze/Lange
Spielbericht: (Quelle OTZ)
Mit Energieleistung zum Punkt
Handball: Hermsdorf schafft in Goldbach noch das 35:35

Männer, Oberliga. Die Serie bleibt. Die Hermsdorfer können in Goldbach nicht gewinnen. Doch das 35:35 am Sonnabend war ein gefühlter Sieg. Nach dem Schlusspfiff feierten Spieler und Trainer das Remis ausgelassen. Die Goldbacher, die bis zwei Minuten vor dem Ende beim 35:33 wie der Sieger aussahen, ließen die Köpfe hängen.
"Ein Punkt ist ein Punkt", sagte Teammanager Ralf Johnke zu SVH-Trainer Jens Friedrich. Der lobte seine Truppe. Insgeheim hatte er vor dem Spiel schon mit einem Doppelpunktgewinn geliebäugelt. "Wir wollten zwei. Unterm Strich bin ich mit dem Punkt sehr zufrieden. Aus den letzten drei schweren Spielen haben wir fünf Punkte geholt. Das hätte uns wohl kaum einer zugetraut."
Friedrich lobte die Phase kurz nach der Pause. Der formverbesserte Tobias Högl und Radek Najman hatten Hermsdorf mit 22:20 (37.) in Führung geworfen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn Kapitän Stefan Riedel bei seinem Konter zum 23:20 getroffen hätte. Bis zum 29:29 (51.) konnte Hermsdorf immer wieder ausgleichen. Dann sah es nach einem Goldbacher Sieg aus. Die Blau-Weißen verteidigten ihren Ein- oder Zwei-Tore vorsprung bis in die Schlussphase. Also Sebastian Juhnke vom Punkt zum 35:33 traf, schienen die Punkte eigentlich bei den Hausherren, eigentlich. Hermsdorf kämpfte, gab alles. Michael Remme kam am Kreis zum Wurf und schaffte eine Minute und 20 Sekunden vor Schluss das 34. SVH-Tor. 15 Sekunden vor Ultimo zückte Friedrich die Grüne Karte. Mit einer Energieleistung schaffte Maik Grützbach das 35:35. Da waren noch elf Sekunden zu spielen. Dann zog der Goldbacher Trainer Marc Walter die Karte - noch vier Sekunden. Sekt oder Selters, Sieg oder Unentschieden. Michael Stegner hatte den Ball, er spielte ab auf David Trenkelbach. Der Linkshänder, der davor fast immer traf, setzte den Ball einen halben Meter am rechten Pfosten vorbei. Das war's.
Die Goldbacher hatten auch in der zweiten Halbzeit ihren Vorsprung noch verspielt. Das erinnerte stark an den ersten Durchgang. Da erwischten sie eine Super-Phase und eilten innerhalb von zwei Minuten vom 13:10 auf 17:11 davon. Die Gäste bewahrten kühlen Kopf und schafften bis zur Halbzeit das 17:18. Friedrich monierte die harte Spielweise der Goldbacher. "Die haben teilweise reingeknüppelt, das erinnerte an einen Boxabend und nicht an ein Handballspiel. Das war teilweise Körperverletzung."

SVH: Liebelt, Meißner - Opel, Remme (3), Högl (4), Grützbach (10), Krüger, Riedel (3), Parybyk (1), Heilwagen (1), de la Motte (4), Najman (5), Rust (4).

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