Selbst schuld

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Handball Männer, Oberliga: Hermsdorfer verlieren nach starker erster Halbzeit noch gegen Glauchau.

SV Hermsdorf – HC Glauchau 27:31 (15:12)

Hermsdorf. Die Gäste aus Glauchau hatten es eilig zu Beginn der zweiten Halbzeit.
Die beiden Schiedsrichter Thomas Rudolph und Thomas Scholz aus Zittau, die bei einer Reihe ihrer Entscheidungen hüben wie drüben daneben lagen und dafür hüben wie drüben verwunderte, erstaunte und teilweise entsetzte Blicke bei Spielern und Trainer ernteten, pfiffen zweimal in ihre Pfeife.
Die Gäste standen da schon längst auf dem Parkett, sie hatten sich noch einmal eingeschworen. Die Hermsdorfer, die bis auf eine kurze Schwächeperiode zwischen der 16. und 23. Minute, die vom 10:5 zum 11:9 führte, eine überzeugende erste Halbzeit boten, kamen auf den letzten Drücker zurück aufs Feld.


SVH-Linkshänder Ondrej Masak hätte fast den Wiederanpfiff verpasst. Ob es an der langen Pause in der Kabine lag, dass die Hermsdorfer Handballer in den ersten zwölf Minuten der zweiten Halbzeit völlig neben sich standen, das wollte Hermsdorfs Trainer Mario Kühne am Sonnabend kurz nach 21 Uhr nicht als Ausrede für die spätere 27:31- Heimniederlage (15:12) gelten lassen. „Wir sind selbst schuld. Wir haben den Gegner in der ersten Halbzeit richtig gut bespielt. Jeder Spieler hat sich an die taktischen Vorgaben gehalten. Kombinationen wurden gespielt. Das sah richtig gut aus“, sagte Kühne über die ersten 30 Minuten.
Wenn zu diesem Zeitpunkt Schluss gewesen wäre, hätten die Hermsdorfer die erhofften zwei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Daraus wurde aber nichts. Glauchau steigerte sich, während Hermsdorfs Mannschaftsspiel von Minute zu Minute in Einzelaktionen zerfiel.
Gäste-Torwart Ludek Kylisek, der ab der elften Minute für Yves Schöneboom in den Kasten rückte, brillierte mit seinen Millimeter genauen Abwürfen über das gesamte Feld, die den 1:0- Konter einleiteten. Als der Tabellenvierte aus Sachsen aus dem 12:15-Pausenrückstand in acht Minuten einen 20:17-Vorsprung machte, gab‘s die Auszeit vom SVH-Verantwortlichen.
Glauchau behauptete das Polster von drei Toren bis in die Schlussphase. Eric Fischer verkürzte per Konter auf 24:26 (54.). Plötzlich war wieder die Hoffnung da auf den zweiten Heimsieg 2014. Keine Minute später bewerteten die Spielleiter einen normalen Zweikampf von René Opel gegen den Glauchauer Rostislav Bruna als Foul. Opel verstand die Welt nicht mehr. Hermsdorf musste die nächsten 120 Sekunden in Unterzahl weiterspielen.
SVH-Trainer Kühne war stinksauer. „Da wären wir vielleicht noch mal zurück gekommen“, sagte er. Über die beiden Spielleiter, die die Hermsdorfer in dieser Saison wiederholt pfiffen, aber bisher nie Glück brachten, wurde auch nach dem Abpfiff diskutiert, debattiert und geschimpft. Mario Kühne sah die Hauptschuld für die „vermeidbare Niederlage, die hoffentlich am Saisonende nicht noch richtig weh tun wird“ bei seiner Mannschaft.
„Wir haben über weite Strecken der zweiten Halbzeit nicht mehr als Team gearbeitet. Das muss sich die Mannschaft vorwerfen lassen. Wir sind zu oft in Eins- Eins-Situationen gegangen, haben uns aufgerieben, haben die spielerische Linie verloren.“
Für seinen Mitstreiter auf der Trainer-Bank, Lutz Klecha, der aushalf, weil der zuletzt an der Schulter verletzte Stefan Riedel überraschend nach 27 Minuten für Tobias Högl auf das Spielfeld zurück kehrte, wurde es kein schöner Abend. „Ich habe mich nach dem Spiel in der Kabine trotzdem bei der Mannschaft bedankt., Ich habe den Spielern gesagt, dass es für mich eine Ehre war. Und ich habe ihnen auch gesagt, dass sie den Mario nicht auf der Bank sitzen lassen sollen. Der Kleine hat einen Plan, das hat alles Hand und Fuß, was er sagt und macht“, sagte Klecha.
Ob er bei den restlichen vier Heimspielen der Hermsdorfer Mannschaft gegen die HSG Freiberg (22. Februar), HG 85 Köthen (8. März), HV Rot-Weiß Staßfurt (5. April) und den SV Oebisfelde 1895 (26. April) noch einmal aushilft, dazu wollte er unmittelbar nach dem Spiel noch nichts sagen. „Eigentlich war es eine einmalige Sache. Wenn mich aber der Kleine braucht, helfe ich noch einmal aus. Das ist doch keine Frage.“

(Quelle:OTZ/piek)

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