Ein Arbeitssieg – nicht mehr und auch nicht weniger

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Handball: Die erste Play-off-Begegnung gegen Aufbau Altenburg kann der SV Hermsdorf mit 31:26 für sich entscheiden
Marcus Schulze

Altenburg Es sei ein Arbeitssieg gewesen – nicht mehr und auch nicht weniger. Martin Ehm beschwor kein großes Pathos, als er das erste Spiel der Play-off-Runde in der Thüringenliga am Sonnabend zwischen dem SV Hermsdorf und Aufbau Altenburg noch einmal rekapitulierte. „Es war einfach nur ein Arbeitssieg – und solche Spiele stehen und fallen nun einmal mit der Moral“, resümierte der Kapitän der Hermsdorfer, der der Partie in der Sporthalle „Süd-Ost“ in eben Altenburg als Zuschauer beiwohnte.

31:26 siegten die Kreuzritter, doch unmittelbar nach dem Abpfiff habe sich die Begeisterung erst einmal in Grenzen gehalten, berichtete Martin Ehm. „Man hat gemerkt, dass alle mit den letzten 20 Minuten der Begegnung ein wenig gehadert haben.“
Die ersten 40 Minuten der Partie wussten die Gäste, die zweifelsohne als Favorit anreisten, indes zu überzeugen. Nach 30 absolvierten Minuten lagen sie gar souverän mit acht Toren (17:9) in Führung, doch dann bauten sie kollektiv ab, sodass die Aufbau-Handballer ihren Rückstand temporär auf fünf Tore verkürzen (21:26/49.) konnten.
„Altenburg hat dann Daniel Zele in Manndeckung genommen – und wir haben uns in jener Phase mit Lösungen schwergetan. Altenburg ist eine ziemlich junge Truppe; da mangelt es nicht an Talenten, die da nun so langsam aufgebaut werden“, betonte Martin Ehm. Doch der Kapitän, der derzeit immer noch auf Krücken angewiesen ist, wollte nicht nur den Vollzeit-Grantler geben und verwies mit seinem nächsten Atemzug auf die positiven Aspekte in den SVH-Reihen: Da wäre beispielsweise Felix Reis gewesen, der im Rückraum in der Mitte einsprang und erneut überragend agiert habe und außerdem noch elf Tore – davon fünf Siebenmeter – erzielte. Auch Daniel Zele, der sieben Tore zum Sieg beisteuerte, und Robert Zehmisch zwischen den Pfosten haben laut Martin Ehm in der Fremde überzeugt. Lobende Worte fand der SVH-Kapitän auch für Stefan Riedel. „Er hat sich durchgebissen und auch durchgespielt. Das war eine richtig gute Partie von ihm am Kreis, zumal man bei ihm ja nicht vergessen darf, wie alt er ist“, sagte Martin Ehm über seinen nunmehr 40-jährigen Teamkollegen.
Neben Nick Heinemann gehörte dieses Mal auch John Le wieder mit zum Aufgebot der Kreuzritter; Tobias Grau fehlte indes am Sonnabend in Altenburg genauso wie Stimmungskanone und YouTube-DJ Paul Götze, der für sein Lehramtsstudium auf Sport im Skilager verweilte. Wieder mit an Bord war indes Oleksandr Petrov. Der Rückraumakteur aus der Ukraine griff beim letzten Spiel der Vorrunde gegen den ThSV Eisenach II vor zwei Wochen nicht mit in das Geschehen auf dem Platz ein, da er zu jenem Zeitpunkt in der Slowakei war, um seine Schwester und deren Kinder abzuholen. Sie befanden sich auf der Flucht vor der russischen Armee, sind nun aber seit gut 14 Tagen in Hermsdorf. Zwei Tage nach seiner Heimkehr nahm Petrov das Training wieder auf und steuerte nun am Sonnabend gegen Aufbau Altenburg drei Tore zum Sieg der Kreuzritter bei.
„Es ist schön, dass er wieder mit dabei ist und dass er seine Schwester und die Kinder nach Hermsdorf holen konnte“, sagte indes Mario Kühne. Der SVH-Coach konnte am Sonnabend lediglich den Liveticker verfolgen, da er sich in Isolation begeben musste…

(Quelle: OTZ)