Wenn Fehler ad hoc bestraft werden

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Auch beim Auswärtstermin am Sonnabend gegen die HG 85 Köthen konnte der SV Hermsdorf keine Punkte holen und verliert 26:37 (11:19)
Von Marcus Schulze

Köthen. Es sei eine verdiente Niederlage gewesen - auch in der Höhe. "Das muss man einfach anerkennen", sagt Pierre Liebelt und verweist auf die recht ansehnliche Tor-Differenz von elf Treffern zwischen seinem SV Hermsdorf und dem Gastgeber HG 85 Köthen am Sonnabend in der Mitteldeutschen Oberliga. 26:37 lautete der Endstand in der Heinz-Fricke-Halle in eben Köthen nach 60 Minuten.

Nicht ein einziges Mal hat der SV Hermsdorf in der Begegnung gegen den 3. der Tabelle in Führung gehen können. Über die Spiel-Stationen 0:3, 1:4, 4:8, 10:6, 12:6 bis hin zum Halbzeitstand von 19:11 hatten die Handballer aus dem Saale-Holzland-Kreis stets das Nachsehen. "Da war das Ding eigentlich schon durch", resümiert Pierre Liebelt und räumt mit dem nächsten Atemzug mit ernüchterndem Ton ein: "Das, was wir uns im Vorfeld vorgenommen haben, hat nicht funktioniert."

Er habe sich für die offensive Deckungs-Variante entschieden, habe die Schlüsselspieler der Köthener Martin Lux und Lukas Krug durch Nikola Stojanov und Jan Heilwagen in Manndeckung nehmen lassen, was auch seine Wirkung gezeigt hätte, seien diese doch nicht zum Zug gekommen, führt der SV Coach weiter aus. Leider sei es seinen anderen Spielern nicht gelungen, diesen Vorteil in Zählbares - sprich Tore - zu verwandeln. Köthens Nummer 4, Tom Groll, habe immer wieder Lösungen gefunden, um die Attacken der Hermsdorfer zu unterbinden. Doch etwas anderes sei noch viel prägnanter gewesen: "Jeden Fehler, den wir vorne gemacht haben, haben sie sofort bestraft", resümiert Pierre Liebelt. Was das schnelle Umschalten betraf, seien die Gastgeber nicht nur äußerst flink, sondern auch durch und durch effektiv. In der 2. Hälfte habe er das System von 5-1 auf 6-0 umgestellt, was jedoch die Niederlage als solches auch nicht habe abwenden können. Während der 2. Hälfte hinkte der SV den Gastgebern phasenweise mit 13 Toren hinterher. Doch natürlich kann ein Pierre Liebelt auch etwas Positives benennen. Da wäre beispielsweise Gabor Csikos, der drei Tore erzielte oder Tom Friedrich, der zwei Treffer beisteuerte. Und auch an diesem Spieltag habe sich erneut Jan Heilwagen positiv mit acht Treffern - davon drei verwandelte Sieben-Meter - in Szene setzen können. "Er war im Angriff und der Verteidigung wieder sehr zu- verlässig", lobt der Coach, der Heilwagen nach der Partie zu seinem besten Spieler auserchor. In der 2. Hälfte sei dann auch Felix Reis aufgeblüht, habe sieben Tore erzielt, in der ersten indes nur eines. Dürftiger sah es da in Sachen Torausbeute bei Maximilian Remde mit keinem Treffer und Martin Ehm mit lediglich zwei Toren aus. Insgesamt habe es 20 Fehlwürfe gegeben, bilanziert der SV-Trainer.

Der Sonnabend sei ein Tag der sportlichen Überraschungen gewesen, betont Pierre Liebelt und verweist - zum einen - auf Biathlet Benedikt Doll, zum anderen auf RB Leipzig, die zu Hause dem Hamburger SV unterlagen. Die Sportereignisse mit überraschenden Ausgang hätten er und sein Team im Bus auf der Fahrt nach Köthen verfolgt - und so ein bisschen darauf gehofft, dass auch der SV Hermsdorf vielleicht in diesem "überraschenden Kielwasser" in Sachen Sport mitfahren könne. Und die Hoffnung, die stirbt bekanntlich erst zum Schluss.

(Quelle: OTZ/Marcus Schulze/13.02.2017)